Dienstag, 7. Februar 2017

Robbi wird Smart

Robbi gehört schon lange zu unserer Familie. Seit Jahren verrichtet er Tag ein Tag aus bei uns seinen Dienst. Ein Leben ohne Robbi – für uns undenkbar. Jetzt, wo unser Haus steht, kam bei mir die Idee auf, Robbi Smart zu machen. Klar, eine Zeitsteuerung ala sauge Montag bis Freitag jeweils um 10 Uhr hatte er ja schon von Haus aus integriert. Doch Smart ist etwas anderes. Denn was ist wenn wir mal unter der Woche da sind, dann würde Robbi stur seinen Zeitplan folgen und uns mit seinem Sauggeräusch beglücken. Auch saugt Robbi genau nur so lange bis sein Akku leer ist und kehrt dann zur Station zurück. Das hat mehrere Nachteile. Zum einen saugt Robbi so lange, bis er denkt, der Raum ist fertig. Große Räume unterschätzt er aber hin und wieder mal und kehrt schon nach 30 Minuten in die Ladestation zurück. Zum anderen verbrauchen sich Akkus auch mit der Zeit. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass ein Akku etwa zwei Jahre nutzbar ist. Während dieser Zeit verringert sich die Kapazität, so dass Robbi von anfangs einer Stunde am Ende nur noch etwa 20-30 Minuten Akkusaft hat. Zum gründlichen Saugen einfach zu wenig.
      
Saugen nach festen Zeitplan = nicht smart.

   
 Die Lösung heißt Integration ins Smarthome. Clevere Spanier haben dazu ein WLAN-Modul entwickelt, welches Robbi ins heimische Netz integrieren kann (roowifi.com). Anschließend kann man ihn schon einmal per App steuern. Doch auch das ist alles andere als Smart. In einem weiteren Schritt muss man nun die Kontrolle quasi an Loxone übertragen und dem Haus die Steuerung überlassen. So weit die Theorie.
   
Post aus Spanien.
  
In der Praxis habe ich mir als erstes einmal das Roowifi Modul aus Spanien bestellt. Da Robbi standardmäßig aber nicht für diese Art der „Manipulation“ vorgesehen ist, muss man schon etwas basteln, denn die entsprechende Anschlussbuchse sitzt versteckt unter einer Abdeckung. In weiser Voraussicht hatte ich aber diese schon bei der vor kurzen statt gefundener Notoperation von Robbi gleich mit freigelegt, so dass ich nun das Modul einfach auf Robbi aufstecken konnte. Die Integration ins Netzwerk raubte mir dann aber so einige Nerven, denn zum einen unterstützt Windows 10 keine AdHoc Netzwerke mehr, so dass ich (nach erkennen des Problems) auf einen alten Rechner mit Windows Vista ausweichen musste. Zum anderen dauerte es dann noch einmal, bis ich raus bekommen hab, dass Robbi nur im alten Funkstandard b funkt (aktuelle ist g und n) und ich erst unseren Router entsprechend einstellen musste. Nach diesen Hürden funktionierte die Integration ins heimische Netz aber dann ohne Probleme.
 
Loch im Robbi legt Anschluss frei.
  
Aufgesetztes WLAN-Modul.
      
Jetzt könnte man eigentlich mit der Integrierung und Programmierung in Loxone beginnen. Doch bevor ich mich damit auseinander setze, wollte ich erst einmal das aufgesteckte Modul mechanisch besser schützen und eine Art Abdeckung dafür basteln. Eine kleine Schraubenschachtel schien genau passend zu sein. Mit etwas Bastelarbeit hatte Robbi innerhalb kürzester Zeit eine getunte und frisch lackierte Abdeckung. Nun konnte die Programmierung in Loxone starten.
  
Schraubenschachtel zweckentfremdet.
      
Anzeichnen ...
    
Ausschneiden ...
   
Wieder aufsetzen ...
   
Deckel drauf ...
    
Festkleben ...
   
Lackieren ... und fertig.
  
Dank der großen Community (loxforum.com) war auch der Anschluss an Loxone schnell erledigt. Ab jetzt kann ich also Kommandos an Robbi senden und diverse Statuszustände auslesen. Aufwendiger ist jedoch die eigentliche Programmierung, denn nur Befehle senden ist ja nicht der Sinn. Ziel soll sein, dass Robbi vollautomatisch seine Aufgabe wahr nimmt. Nach einigen Abenden der Programmierung und den darauffolgenden täglichen Tests ob die Programmierung funktioniert, läuft nun alle so, wie ich mir das Vorstelle. So startet Robbi den täglichen Reinigungsprozess sobald das Haus verschlossen wird. Anschließend muss Robbi das Haus für mindestens 90 Minuten saugen. Dabei kann ich die Mindestsaugzeit bei Bedarf bequem am Handy jederzeit nach oben oder unten anpassen. Ist Robbis Akku während der Saugzeit leer, kehrt er zur Station zurück und lädt sich vollständig auf. Anschließend macht er sich auf den Weg, um weiter zu saugen. Kommt während des Saugens jemand nach Hause, kehrt Robbi ebenfalls sofort zur Basisstation zurück und wartet, bis das Haus wieder verlassen wird, um dann weiter zu saugen.
  
Und so sieht dann die fertige Programmierung für Robbi aus.
     
Durch diese Programmierung kann ich mir sicher sein, dass Robbi jeden Tag in unserer Abwesenheit das Haus für mindestens 90 Minuten saugt. Dabei ist es egal wann wir das Haus verlassen und ob er mit einer Akkuladung 1 Stunde oder nur 20 Minuten schafft. Sind wir den ganzen Tag zu Hause, wird automatisch gar nicht gesaugt, sondern gewartet, bis einer von uns das saugen manuell anstößt (nämlich dann, wenn es uns passt).
    
Saugt gerade.
  
Sand (wir haben ja noch kein Pflaster) und Staub von einem Tag.
   
Nur Robbi sauber machen und den gesammelten Staub entfernen müssen wir (ich) noch selbst machen. Da Robbi seinen Platz in unserem haus unter der Treppe gefunden hat, ist es jedoch immer etwas mühselig Robbi zum sauber machen da vor zu holen. Aber auch für dieses problem habe ich eine einfache Lösung programmiert. Auf Knopfdruck parkt Robbi einfach rückwärts aus der Station aus und kommt unter der Treppe hervor. Und da ich dazu nicht immer erst das Handy raus holen mag, lege ich diese Funktion einfach auf einen Schalter in der nähe der Treppe.
   
  
Auf Knopfdruck parkt Robbi unter der Treppe aus.

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