Dienstag, 5. Juli 2016

Wir haben ein Gerätehäuschen

Nachdem wir in den letzten Wochen alle nötigen Vorbereitungen für unseren Geräteschuppen ausgeführt haben (Fundament und Fußboden), stand nun die Aufstellung des Schuppens an. Bereits am Donnerstagabend hatte ich das Packet vom Toom-Baumarkt geholt. Erstaunlicher Weise war das Gerätehaus dort nämlich um einiges günstiger als beim billigsten Online-Händler. Also hieß es zuschlagen.
  
Der Plan sah vor, dass wir das Haus am Freitag nach der Arbeit aufstellen. Das Ziel war sportlich, denn im Internet hatte ich bei vielen Rezessionen gelesen, dass die Hobbyheimwerker meist einen ganzen Tag dafür benötigt haben. Manche sogar zwei. Nun, wir hatten nur einen Nachmittag zur Verfügung. Also hieß es Gas geben. Als kompetente Hilfe hatte ich mir Thomas – meinen Schwiegervater – auf die Baustelle „bestellt“. Zusammen wollten wir die Aufgabe meistern.
  
So soll es mal aussehen.
   

Im ersten Schritt mussten wir erst einmal alle Teile sichten. Man könnte das ganze System als Metallbaukasten für Erwachsene bezeichnen. Da gibt es Platten, Streben, Winkel und ganz wichtig .. eine Menge Schrauben. All diese Teile mussten nun in den weiteren Schritten zusammengesetzt werden. Dazu gab es dann auch eine Bauanleitung. Diese hielt sich mit Text allerdings sehr zurück und setzte vorwiegend auf Bilder. Vorbildlich waren dabei alle Teile beschriftet, so dass man sehr gut erkennen konnte, welches Teil wo hin gehört. Natürlich gab es bei der Hütte auch die ein oder andere Tücke. So musste man genau aufpassen wir rum eine Leiste eingebaut wird. Falsch herum passen nämlich unter Umständen die Lochabstände später nicht mehr. Also hieß es genau aufpassen.
 
Erst einmal den Überblick verschaffen.
   
Schon beim Montieren des Bodenrahmens ließ das erste Problem nicht lange auf sich warten. Das Fundament war ein Stück zu groß! Warum dass denn? Ich hatte doch alles nach Plan gebaut. Auch das Nachmessen bestätigte mir, dass mein Fundament planmäßig gebaut war. Doch warum passt der Mist jetzt nicht? Keine Ahnung. Es heißt jetzt also improvisieren. Nach Abwägung unserer Optionen entschied ich mich dafür, den Rahmen eng aufzulegen und die nötigen Befestigungslöcher schräg ins Fundament zu bohren. Das ganze kann funktionieren – muss aber nicht. Wir hatten Glück – nur an zwei Bohrlöchern gab es Ausplatzungen. Bei 22 Löchern, versehen mit stabilen Metallbodenankern sollte unser Bodenrahmen aber fest auf dem Fundament sitzen und jedem Sturm trotzen.

Nachdem der Bodenrahmen am Fundament verankert war, ging es an den eigentlichen Aufbau. Hier zeigte sich ganz schnell, warum der Aufbau mit mindestens zwei Personen erfolgen muss. Einer hält nämlich die dünnen Blechteile, während der Andere die Teile am Bodenrahmen montiert. Erst durch die Verschraubung vieler Teile untereinander entsteht eine gewisse Stabilität. Doch bis es soweit war, hieß es halten und abstützen.
  
Einer hält - Einer schraubt.
    
Der Aufbau des Grundkörpers ging dann recht schnell. Entsprechendes Blech laut Plan holen, hinstellen, anschrauben und nächstes Blech holen. Ratz-fatz konnte man schon einen Schuppen erahnen. Etwas fummeliger wurde es dann beim Dach. Zum einen bestand der aufbau aus vielen kleinen Einzelteilen. Zum anderen hatten wir dann ein Problem beim Aufschrauben der Dachbleche. Denn die Lochabstände passten auf einmal nicht mehr. Nach Anleitung hatten wir alles richtig gemacht. Dennoch wuchs der Lochabstand von Blech zu Blech an, so dass wir am Ende fast 2,5 cm Differenz hatten. Auch hier hieß es also mal wieder improvisieren. Mit einem 2mm Metallbohren haben wir einfach neue Löcher gebohrt. Leider gingen mir dabei zwei Bohrer kaputt. Aber was muss, das muss.
  
Der Grundkörper steht.
Fast fertig.

Im letzten Schritt mussten dann nur noch die Türen montiert werden. Dazu wurden diverse Profile auf die dünne Blechhaut geschraubt, damit diese eine gewisse Stabilität erhalten. Zu guter letzt wurden die beiden Türen in die Laufschienen eingehängt. Fertig. Unsere Hütte steht. Nach nur 6,5 Stunden hatten wir die Blechhütte aufgebaut. Dafür, dass andere für die selbe Leistung einen ganzen Tag oder mehr benötigen, finde ich das eine beachtliche Leistung.
  
Gerätehaus fertig - fehlt nur noch der Innenausbau.
   
Am Samstag und Sonntag habe ich mich dann mit dem Innenausbau beschäftigt. Innenausbau? Bei ner Blechhütte? Na klar! Da die Wände so dünn sind, kann man diese kaum mit zusätzlichem Gewicht belasten. Also Haken anschrauben und Geräte dranhängen läuft nicht. Hier hatte ich mir etwas anderes überlegt. Aus dem Baumarkt haben wir zwei Steckregale gekauft und jeweils links und rechts in die Hütte gestellt. Nun haben Steckregale das Problem, dass sie selbst nicht wirklich stabil stehen. Normalerweise schraubt man sie an die Wand und gut. Nur geht das ja eben bei der Hütte nicht. Deshalb habe ich mal wieder recycelt und zwei Bretter der Fundamentschalung  wieder verwendet. Diese verbinden nun beide Regale miteinander. Anschließend wurde auf die Bretter eine Schicht OSB-Platten geschraubt. Mit dieser Versteifung war die Stabilität zu zwei Seiten bereits gegeben. Nur nach vorne konnte das ganze Konstrukt noch umkippen. Um dies zu vermeiden. Wurden nochmals zwei kleine ehemalige Schalbretter genommen und mittels Winkel an die Holzrückwand geschraubt. Das Andere ende der Brette wurde dann am oberen Querträger der Hütte montiert. Ein Umkippen ist so nun nicht mehr möglich. Zum Abschluss musste ich nur noch ein paar Haken an die Wand schrauben, wo wir unsere Gartengeräte platzsparend aufhängen können. Damit war dann unsere Gartenhütte nun endgültig fertig. Und „bezugsreif“.
   
Erst Querbretter - dann OSB-Beplankung.

Fertig.

   

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