Montag, 13. Juni 2016

Wie es inzwischen unserem Rasen erging



Anfang Mai hatten wir ja in schweißtreibender Arbeit einen Großteil unseres Grundstücks umgegraben, begradigt, wieder verdichtet, Dünger eingeharkt und zu guter Letzt auf der bearbeiteten Fläche Sport- und Spielrasen gesät. Danach hieß es dann warten, warten und nochmals warten. Das ganze natürlich bei ausreichender Bewässerung. Dazu hatte ich mir 2 Sprenger gekauft, die –zumindest Theoretisch- die gesamte Fläche hätten abdecken können. Doch leider reichte der Wasserdruck nicht aus, so dass uns ein Umstellen zumindest eines Sprengers nicht erspart blieb. Da aber gerade in der Anfangszeit der Rasen oft bewässert werden muss, bedeutete dies, dass ich nun mehrmals am Tag zum Grundstück musste, um den Sprenger umzustellen. 
  
Leider schaffen es die Sprenger nicht bis an die Grundstücksgrenzen.
  

Natürlich waren dann auch die ersten Wochen im Mai brühten heiß. Regen, der mir das Thema Wässerung hätte etwas erleichtern können? Fehlanzeige. Selbst meine all abendlich aufgeführten Regentänze brachten keine Wirkung. Und so fuhr ich dann früh, mittags, nachmittags und abends raus zum Grundstück, um treu und brav den Sprenger umzustellen.
  
Das ganze Spiel ging dann so lange, bis ich feststellte, dass einer der Sprenge nicht so richtig wollte und hin und wieder stehen blieb. Leider passierte dies mehrmals an der gleichen Stelle, so dass mir dort der komplette Samen weggespült wurde, während der Rest der zu bewässernden Fläche verdurstete. So ein misst! Provisorisch habe ich dann den zusammen gespülten Rasensamen erst einmal wieder auf die leer gespülten Stellen zurück geworfen. Ob es geholfen hat? Das werden wir wohl erst später sehen. Nur was mache ich mit dem scheinbar defekten Sprenger? So geht das ja nicht weiter? Als erstes musste Ersatz her. Und zwar schnell! Dazu hab ich in der Mittagspause bei Toom schnell einen sogenannten Impulssektorenregner gekauft. Impulsregner sind die Teile, die man von den Golfplätzen her kennt. Durch eine Düse kommt der Wasserstrahl raus, welcher durch einen kleinen Schläger immer wieder unterbrochen wird. Das ganze dreht sich langsam und bewässert so die entsprechende Fläche. Das gute an dem Teil war aber, dass er eine enorme Wurfweite hatte, so dass ich diese sogar noch runter regeln musste.
   
Impulsregner.
Um meine Bewässerung weiter zu optimieren hab ich mir dann gleich noch einen zweiten Impulsregner gekauft (die Teile sind echt billig) und mit den restlichen Schlauch und einem kleinen Verteiler zusammen mit dem ersten Impulsregner an einen der beiden Abgänge der Zeitschaltuhr gehängt. Und siehe da …. Der Wasserdruck reicht gerade so aus, dass beide Regner zusammen arbeiten können. Cool – jetzt kann ich mir das Sprenger umstellen ersparen. Am ersten Abgang arbeitet jetzt der Flächenregner und am zweiten Abgang die beiden Impulsregner. Da die Abgänge nacheinander aktiviert werden, haben wir jetzt drei automatische Beregnungsstellen.
   
Doch wie erging es denn nun inzwischen unserem Rasen? Also „pünktlich“ nach einer Woche waren vereinzelt ganz, ganz, ganz kleine Spitzen zusehen. Ja, das könnte Rasen sein. Hurra, bei uns wächst was! Tag für Tag kamen dann immer mehr kleine Härchen aus dem Boden. Und nach drei Wochen konnte man schon eine zukünftige Rasenfläche erahnen. 
   
Da wächst was. Juhu!

Doch ab der dritten Woche tauchte auch unser Problem aus. UNKRAUT. Es kam über Nacht – und das in Massen! Begünstigt durch ein paar Regenfälle schoss es förmlich zwischen all den kleinen Rasenhalmen empor. Selbst an den Stellen wo unsere Sprenger nicht bewässern wucherte das Zeug wie die Pest.
  
Unkraut - überall - sogar da, wo kein Wasser hin kommt.
Melde heißt das Unkraut, welches sich hier ausbreitet!

Nach intensiver Recherche stellte sich heraus, dass es sich bei dem Unkraut um Melde handelt. Ein einjähriges Unkraut, welches als Salat sogar essbar ist. Und es stimmt – es schmeckt wie Salat. Doch wir wollten ja kein Salatfeld, sondern einen Rasen! Bereits in der vierten Woche war die Melde so groß und dicht, dass man keinen eigentlichen Rasen mehr sehen konnte. Ok, unsere ehemalige Sandwüste war nun eine leuchtend grüne Oase. Doch leider nahm die Melde unserem Rasen jegliches Licht und klaute ihm zudem Wasser und Dünger. Der Entschluss stand also fest: Das Zeug muss Weg.
  
Die Melde fängt an zu wachsen.

2 Tage später.


Zuerst habe ich mich mit Codys Hilfe daran gemacht und probiert zumindest die größten und dichtesten Unkrautstellen per Hand dem Gar aus zu machen. Doch leider gaben wir nach ca. 1,5 Stunden auf. Der Berg raus gezogene Melde war zwar schon groß – aber die zu bearbeitende Fläche sah kaum besser aus als vorher. Hier musste also schwereres Gerät ran!
  
Unser neuer Mäher: Wir nennen ihn "Beast"



Bereits vor Tagen hatte ich uns einen Rasenmäher gekauft. Tja, auch das ist eigentlich ein Thema für sich, gibt es doch am Markt schier eine unbegrenzte Auswahl an Geräten. Nach tagelanger Recherche im Internet habe ich mich dann für einen Mäher der Firma Brast entschieden. Das Gerät ist günstig, bietet viele Funktionen (besonders genial ist der Radantrieb) und der verbaute Motor ist ein Markenmotor von Briggs & Stratton. Mit unserem „Beast“ bin ich nun der Melde zu leibe gerückt. Auf höchster Stufe führ der Mäher quasi noch über den Rasen (denn der sollte ja noch gar nicht gemäht werden), köpfte aber zu Hauf die unliebsame Melde. Jetzt hatte der Rasen wieder Luft und Licht und konnte weiter wachsen, während der Schnitt für die Melde eher das Gegenteil bewirkt – nämlich Tod und Verderben. „Ja … stirb du verdammtes Unkraut!“ Das Mähen war eine innere Befriedigung bei meinem Kampf gegen diese Plage.
  
NACH dem ersten Schnitt!
Schon fünf Tage später erfolgte der zweite Schnitt. Diesmal habe ich den Mäher eine Stufe tiefer gesetzt, so dass er auch schon die ersten Grashalme mit erwischt und so das Gras weiter zum wachsen (vor allem in die Breite) animiert. Auch bei diesem Durchgang musste wieder viel Melde dran glauben. Auch hatte ich den Eindruck, dass der Rasen in den letzten Tagen um einiges dichter geworden ist.
   
Nur 4 Tage später! (vor dem 2. Schnitt)
Der dritte Schnitt erfolgte am vergangenen Samstag. Diesmal wollte Janet unbedingt mal mähen. Wieder eine Stufe abgesenkt ging sie auch gleich fleißig ans Werk. Lustiger Weise hat sie den Radantrieb gar nicht benutzt (den ich ja total genial finde) und den Mäher die gesamte Fläche geschoben. Halt jeder wie er mag. Hauptsache das Ergebnis passt. Und so langsam konnte man schon eine Rasenfläche erkennen, die diesen Namen auch verdient. Noch ein paar Mal mähen und die Melde ist hoffentlich aus dem Rasen gänzlich verschwunden.
   
Mittlerweile sieht man auch den Rasen zwischen der Melde.

Janet rückt der Melde zu Leibe.

Einen zusätzlichen Turbo bekommt unserer Rasen jetzt noch durch die zweite Düngung. Ich hatte nämlich den Starterdünger bei der Rasenanlage nur zur Hälfte ausgebracht. Die zweite Hälfte hatte ich letzte Woche zwei Tage nach dem zweiten Schnitt gestreut. Ich hatte im Internet gelesen, dass man so bessere Erfolge erzielt, als wenn man den Startdünger gleich zum Anfang voll ausbringt. Na wir werden sehen.
  
 
Zwei Tage nach drittem Schnitt.

 

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