Dienstag, 20. September 2016

Regenwasserversickerung für unsere Garage

Der schlimmste Feind eines Bauwerkes ist wohl ohne Zweifel das Wasser. Undichte Gebäudehüllen oder durch den Boden eindringendes Wasser sind wohl die häufigsten Ursachen für gravierende Schäden an Häusern. Und was für Häuser gilt, gilt natürlich gleichermaßen auch für Garagen. Für die dichte Gebäudehülle – also Wände und Dach – zeichnet der Garagenbauer Verantwortung. Interessant wird es aber bei dem Thema Regenwasser. Denn das muss natürlich auch irgendwo hin – und zwar möglichst weit weg von der Garage. Für den Garagenbauer hört das Thema Regenwasser mit dem Anbringen einer Regenrinne und eines Fallrohres auf. Für uns fängt das Thema genau an der Stelle an. Wohin mit dem Wasser?
 
Da wir einen Gartenbrunnen haben und so das Regenwasser der Garage nicht sammeln müssen, habe ich mich für einen Sickertunnel entschieden. Das ist eine Art geschlitzter Plastikkorb, der in der Erde verbuddelt wird. Das Funktionsprinzip ist einfach. Wasser läuft über ein Rohr hinein und kann in Ruhe nach unten (da ist der Tunnel offen) oder durch die Schlitze in der Seite in den Boden versickern. Für unsere Garage (und Sickerfähigkeit des Bodens) benötigen wir einen Tunnel mit ca. 1.200 Liter Auffangvolumen. Das ergibt eine Tunnellänge von knapp 5 Metern.
  
Sickertunnel eignen sich auch super zum spielen.
   
Den Tunnel habe ich mir bei Obi bestellt. Erstaunlicher Weise gab es den da günstiger als beim billigsten Onlinehändler. Nun hieß es den Tunnel in die Erde bekommen. Dazu ist ein 1m breiter und 1m tiefer Graben nötig. Das Ganze natürlich auf einer Länge von 5m. Mit einer Schaufel und unseren (Stein)Bodenverhältnissen hätte ich hier sicher Tage mit dem Ausheben verbracht. Da kam es mir gerade recht, dass mal wieder zeitlich passend ein Minibagger auf dem Grundstück zugegen war (Verlegung von Telekom- und Stromleitung ins Haus), der den Job für mich übernommen hat.
  
Graben 5m lang, 1m breit, 1m tief.

Wieder jede Menge Steine im Boden.
    
Als nächsten Schritt muss eine ca. 10 cm hohe Schicht Kies eingebracht werden. 10cm klingt nicht viel, aber auf 5m Länge bezogen bedeutet dies, ich brauche 0,5m³ Kies. Säcke aus dem Baumarkt holen scheidet aus, da man sich da dumm und dusslig zahlen würde. Werksverkauf heißt hier das Zauberwort. In der Nähe von Drebkau gibt es nämlich ein Kieswerk, wo man auch selbst abholen kann. Und da ich ein großes Auto habe, sollte so ein halber Kubikmeter ja kein Problem sein. Eigentlich. Zumindest vom Volumen passt der Kies locker ins Auto. Problematischer ist da eher das Gewicht. Denn ein halber Kubikmeter Kies wiegt mal eben 750kg! Es hieß also mal wieder „Stresstest“ für mein Auto.
  
Tiefer gelegt.

05m³ Kies = 750kg

Sauberkeitsschicht durch 10cm Kies.
     
Nachdem der Kies eingebaut ist wurden dann einfach die 4 einzelnen Körbe in einer Reihe miteinander verbunden und in den Graben gelassen. Anschließend musste die Außenseite noch mit einem Vlies umwickelt werden, damit keine Erde und Schmutz an die Schlitze kommt und diese zusetzt.
 
4 Sickertunnel in Reihe.

Gut geschützt dank Vlies.
    
Nun konnte auch schon mit dem Zubuddeln begonnen werden. Bevor jedoch der Tunnel komplett im Erdreich verschwindet, mussten aber natürlich noch der einlauf und die Entlüftung angebaut werden. Dazu habe ich einfach ein Drainagerohr genommen und ebenfalls mit Vlies umwickelt.
  
Zufluss (vorn) und Entlüftung (hinten).
   
Mit dem Einbau des Tunnels schafft man sich quasi einen Hohlraum im Erdreich. Doof daran ist, dass wenn man die Oberfläche bepflanzt, das Gießwasser extrem schnell im Erdreich verschwindet. Eine Austrocknung des Rasens wäre unvermeidbar. Um dies zu umgehen bedeckt man den Tunnel einfach mit einer Folie. So kann das Gießwasser nicht zu schnell im Boden verschwinden und der Rasen ist vor dem verdursten geschützt.
  
Folie, damit das Gießwasser nicht "abhaut".
   
Im letzten Schritt muss man nur noch den restlichen Graben wieder mit Erde auffüllen. Das Rohr zum entlüften habe ich dabei bereits an die Seite verlegt. Allerdings ist die Serienentlüftung echt fett und mir ehrlich gesagt viel zu groß. Nächstes Jahr werde ich hier eine filigranere Lösung basteln und den Entlüftungsstutzen etwas tunen.
 
Fast fertig - jetzt kann die Garage kommen.
    
Der Anschluss des Sickertunnels erfolgt dann mit dem Aufstellen der Garage. Da ich aber derzeit noch nicht genau weiß, wo genau das Fallrohr der Garage liegen wird, lasse ich das Anschlussrohr einfach erst einmal aus der Erde nach oben stehen.

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