Gleich früh am Morgen war es soweit. Um 8.30 Uhr hatten wir
unseren Notartermin zum Erwerb des Grundstückes. Da saßen wir nun. Der Notar,
der Verkäufer, Herr Sack (der bis hier alles organisiert hatte) und wir. Da wir
den Vertrag bereits im Vorfeld zur Prüfung bekommen hatten, kannten wir den
Inhalt natürlich. Dennoch muss ja alles seine Richtigkeit haben und alles
nochmal ganz genau vorgelesen werden. Und so fing der Notar an, den
mehrseitigen Vertrag in einer gleichbleibenden monotonen Stimmlage runter zu lesen.
Da es noch recht zeitig war (ja, 8.30 Uhr ist für mich noch zeitig) musste man
sich echt zusammenreißen, um nicht einzuschlafen.
Gerade noch rechtzeitig kam
dann doch noch etwas Aufregung in die bis dahin tiefenentspannte Runde, als der Notar feststellte, dass ja noch
lasten auf den Grundstück waren. Die hätten aber bereits ausgetragen sein
können. Fluchs rief er eine seiner Helferinnen herein, die das eben mal online
checkte. Und Tatsache, da war noch was eingetragen (aufgrund der ganzen
Teilungen des ehemals recht großen Grundstückes). Ok, das wird jetzt also noch
bereinigt. Kein Grund zur Aufregung. Und schon ging es in gleicher Monotonie
weiter, wie wir angefangen hatten.
Hin und wieder kam bei mir der Gedanke auf
doch den falschen Job erlernt zu haben. So ein Vorleseonkel verdient sich hier
ne goldene Nase, während seine Helferinnen die eigentliche Arbeit machen. Nur
mal ne Unterschrift am Ende auf ein Papier setzen und ne halbe Stunde etwas
vorlesen – dafür aber reichlich Kohle von geschröpften Bauherren abkassieren –
wenn das mal nicht ein geiler Job ist. Apropos Unterschrift. Am Ende der
Märchenstunde war es dann an uns das Ganze noch mit unseren Unterschriften
zu versehen.
Nun war der Kauf also angestoßen. In den folgenden Tagen und
Wochen wird der Notar (oder besser gesagt seine Helferinnen) nun alle
Löschungen und Eintragungen im Grundbuch beantragen, die Negativbescheinigung
bei der Stadt abfordern usw. usw. Zug um Zug wird so langsam das Eigentum
umgeschrieben bzw. die Umschreibung vorbereitet. Irgendwann wird uns dann eine
Zahlungsaufforderung über den Kaufpreis ins Haus flattern. Nach erfolgter
Zahlung wird dann das Grundstück auf uns umgeschrieben. Bis das aber soweit
ist, werden wohl noch so locker 3 bis 4 Monate vergehen.
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