Der Feind eines jeden Hauses ist nicht der böse Wolf, der
von draußen pustet und probiert das Haus nieder zu reißen. Nein, der wahre
Feind eines jeden Hauses ist Wasser. So lassen sich die meisten Bauschäden auf
das Eindringen von Wasser zurückführen. Damit unser Haus keinen Schaden nimmt,
müssen wir schleunigst unsere Regenrinnen an unsere Sickerschächte anschließen,
denn bisher lief das Regenwasser einfach unten aus dem Fallrohr raus. Bei
starken Regen fühlten wir uns dann schon einmal wie Burgherren mit einem
Wassergraben ums Haus. Diesen Zustand nun zu ändern hatte ich mir in den
letzten Tagen auf die Fahnen geschrieben.
Als erstes musste ich dazu erst einmal unsere Sickerschächte
wiederfinden, welche zu Beginn der Bauphase in den Boden eingebracht wurden. Am
einfachsten war das am hinteren Schacht, denn dieser zeichnete sich leicht im
Boden ab. Also hieß es Schaufel raus holen und freilegen. Als kleines Problem
sollte sich dann der Anschluss herausstellen. Denn der Schacht hatte gar keinen
Anschluss vorgesehen. Hier musste ich also selbst tätig werden und einen 10cm
breiten Durchbruch in den Schacht stemmen. Fast 2,5 Stunden bohrte und meißelte
ich an dem Schacht. Zu guter letzt musste ich sogar noch die freigelegte
Stahlbewehrung durchtrennen. Doch am Ende passte alles und ich konnte das
Abflussrohr in den Sickerschacht schieben. Mit etwas angemischten Beton konnte ich das ganze
Fixieren und abdichten. Das Fallrohr selbst steckte ich in einen Sinkkasten,
welcher ebenfalls mit Beton fixiert wurde. Zum Schluss musste ich nur noch das
Abflussrohr vom Sickerschacht an den Sinkkasten anschließen und schon konnte
das Wasser ungehindert in den Sickerschacht fließen. Was heißt hier eigentlich
zum Schluss. Denn ganz Schluss war an dieser Stelle ja noch nicht. Schließlich
musste als letztes das Rohr und der Schacht wieder mit Erde (oder bei uns
besser Sand) bedeckt werden. Jetzt war es aber fertig.
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Erst einmal Löcher bohren. |
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Dann ausstemmen. |
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Uch die Stahlbewehrung muss raus. |
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Fertiges Loch. |
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Rohr vom Sinkkasten zum Schacht. |
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Rohr geht in Schacht. Hier noch ohne Beton. |
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Hier jetzt mit Beton. |
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Auch der Sinkkasten ist fixiert. |
Bei der ganzen Aktion habe ich leider den Bohrhammer etwas
ramponiert (eine Pulloverkordel ist in den Kühlpropeller geraten und hat diesen
in 1000 Einzelteile zerlegt) und ich befürchtete, dass er den Anschluss des
zweiten Sickerschachtes nicht überleben würde. Deshalb habe ich mir vorsorglich
einen großen Bohrhammer im Internet bestellt (groß, schwer, aus China und
deshalb günstig).
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Der Chinahammer. Für den gelegentlichen Einsatz top! |
Los ging es dann wieder mit dem Suchen des Sickerschachtes.
Und diesmal sollte ich wirklich suchen. An der vermuteten Position habe ich
dann erst einmal ein Probeloch gegraben, um zu sehen, ob der Schacht überhaupt
an dieser Stelle sitzt. Und wie sollte es sein … er saß natürlich nicht an der
Stelle. Das ganze Spiel wiederholte ich dann so zwölf Mal, bis ich diesen
verfluchten Schacht endlich gefunden hatte. Vorsorglich habe ich mir dann aber
gleich eine Skizze mit allen Maßen der Position gemacht. Man weiß ja nie, wann
man diesen Schacht noch einmal freilegen muss.
Irgendwie konnte ich es diesmal kaum abwarten das Loch in
den Schacht zu stemmen. Zu groß war die Neugier, ob das neue Gerät aus China
was taugt. Und was soll ich sagen … ich war begeistert! Schon beim ersten
ansetzen spürte man die Kraft, mit dem der Hammer zu werke ging. Sicher kein
Gerät für filigrane Arbeiten. Aber da wo es um pure Zerstörung geht, genau das
richtige Werkzeug. Nach nicht einmal 30 Minuten war dann das 10cm Loch im
Schacht. Der Hammer hatte sogar so viel Bums, dass ich die Bewehrung einfach
mit durchgemeißelt habe. Einfach nur sagenhaft und genau das richtige
Männerspielzeug. Die restlichen Arbeiten waren identisch dem ersten Schacht und
dementsprechend schnell erledigt. Rohr rein stecken, Beton Manschette zur
Fixierung und Abdichtung herstellen, Sinkkasten anbringen und fixieren, Rohr
mit Sinkkasten verbinden, fertig.
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Schacht freilegen. (Hier durch Regen geflutet.) |
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Wieder Loch rein stemmen. |
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Blick in den Schacht. |
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Rohr und Sinkkasten verlegen. |
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Mit Beton fixieren. |
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Und zum Schluss wieder zuschippen. |
Mit dem Anschluss des zweiten Schachtes war nun die Gefahr
eines erneuten Wassergrabens ums Haus gebannt. Künftig würde das Regenwasser
sachgerecht im Sickerschacht entsorgt. Was nun noch fehlt ist der Anschluss der
Garagenentwässerung. Wer den Blog aufmerksam gelesen hat, weiß, dass ich
bereits im letzten Sommer dafür ein Sickertunnel im Boden vergraben hatte.
Diesen musste ich nun nur noch anschließen. Natürlich kam auch wieder ein
Sinkkasten zum Einsatz, welcher Laub und sonstige Verunreinigungen aus dem
Wasser raus filtern soll. Da ich vorsorglich das Anschlussrohr des
Sickertunnels habe aus dem Boden stehen lassen, war es nun für mich ein
einfaches Spiel das Ganze anzuschließen. Später werde ich dann noch einen
Spritzschutz setzen, welcher mit Kies gefüllt wird und unsere Garagenwand
sauber halten soll.
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Auch die Garage ist nun angeschlossen. |
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