Der Plan sah vor, dass wir das Haus am Freitag nach der
Arbeit aufstellen. Das Ziel war sportlich, denn im Internet hatte ich bei
vielen Rezessionen gelesen, dass die Hobbyheimwerker meist einen ganzen Tag
dafür benötigt haben. Manche sogar zwei. Nun, wir hatten nur einen Nachmittag
zur Verfügung. Also hieß es Gas geben. Als kompetente Hilfe hatte ich mir
Thomas – meinen Schwiegervater – auf die Baustelle „bestellt“. Zusammen wollten
wir die Aufgabe meistern.
Im ersten Schritt mussten wir erst einmal alle Teile
sichten. Man könnte das ganze System als Metallbaukasten für Erwachsene
bezeichnen. Da gibt es Platten, Streben, Winkel und ganz wichtig .. eine Menge
Schrauben. All diese Teile mussten nun in den weiteren Schritten
zusammengesetzt werden. Dazu gab es dann auch eine Bauanleitung. Diese hielt
sich mit Text allerdings sehr zurück und setzte vorwiegend auf Bilder.
Vorbildlich waren dabei alle Teile beschriftet, so dass man sehr gut erkennen
konnte, welches Teil wo hin gehört. Natürlich gab es bei der Hütte auch die ein
oder andere Tücke. So musste man genau aufpassen wir rum eine Leiste eingebaut
wird. Falsch herum passen nämlich unter Umständen die Lochabstände später nicht
mehr. Also hieß es genau aufpassen.
Schon beim Montieren des Bodenrahmens ließ das erste Problem
nicht lange auf sich warten. Das Fundament war ein Stück zu groß! Warum dass
denn? Ich hatte doch alles nach Plan gebaut. Auch das Nachmessen bestätigte
mir, dass mein Fundament planmäßig gebaut war. Doch warum passt der Mist jetzt
nicht? Keine Ahnung. Es heißt jetzt also improvisieren. Nach Abwägung unserer
Optionen entschied ich mich dafür, den Rahmen eng aufzulegen und die nötigen
Befestigungslöcher schräg ins Fundament zu bohren. Das ganze kann funktionieren
– muss aber nicht. Wir hatten Glück – nur an zwei Bohrlöchern gab es
Ausplatzungen. Bei 22 Löchern, versehen mit stabilen Metallbodenankern sollte
unser Bodenrahmen aber fest auf dem Fundament sitzen und jedem Sturm trotzen.
Nachdem der Bodenrahmen am Fundament verankert war, ging es
an den eigentlichen Aufbau. Hier zeigte sich ganz schnell, warum der Aufbau mit
mindestens zwei Personen erfolgen muss. Einer hält nämlich die dünnen
Blechteile, während der Andere die Teile am Bodenrahmen montiert. Erst durch
die Verschraubung vieler Teile untereinander entsteht eine gewisse Stabilität.
Doch bis es soweit war, hieß es halten und abstützen.
Der Aufbau des Grundkörpers ging dann recht schnell.
Entsprechendes Blech laut Plan holen, hinstellen, anschrauben und nächstes
Blech holen. Ratz-fatz konnte man schon einen Schuppen erahnen. Etwas
fummeliger wurde es dann beim Dach. Zum einen bestand der aufbau aus vielen
kleinen Einzelteilen. Zum anderen hatten wir dann ein Problem beim Aufschrauben
der Dachbleche. Denn die Lochabstände passten auf einmal nicht mehr. Nach
Anleitung hatten wir alles richtig gemacht. Dennoch wuchs der Lochabstand von
Blech zu Blech an, so dass wir am Ende fast 2,5 cm Differenz hatten. Auch hier
hieß es also mal wieder improvisieren. Mit einem 2mm Metallbohren haben wir
einfach neue Löcher gebohrt. Leider gingen mir dabei zwei Bohrer kaputt. Aber
was muss, das muss.
Fast fertig. |
Im letzten Schritt mussten dann nur noch die Türen montiert
werden. Dazu wurden diverse Profile auf die dünne Blechhaut geschraubt, damit
diese eine gewisse Stabilität erhalten. Zu guter letzt wurden die beiden Türen
in die Laufschienen eingehängt. Fertig. Unsere Hütte steht. Nach nur 6,5
Stunden hatten wir die Blechhütte aufgebaut. Dafür, dass andere für die selbe
Leistung einen ganzen Tag oder mehr benötigen, finde ich das eine beachtliche
Leistung.
Am Samstag und Sonntag habe ich mich dann mit dem
Innenausbau beschäftigt. Innenausbau? Bei ner Blechhütte? Na klar! Da die Wände
so dünn sind, kann man diese kaum mit zusätzlichem Gewicht belasten. Also Haken
anschrauben und Geräte dranhängen läuft nicht. Hier hatte ich mir etwas anderes
überlegt. Aus dem Baumarkt haben wir zwei Steckregale gekauft und jeweils links
und rechts in die Hütte gestellt. Nun haben Steckregale das Problem, dass sie
selbst nicht wirklich stabil stehen. Normalerweise schraubt man sie an die Wand
und gut. Nur geht das ja eben bei der Hütte nicht. Deshalb habe ich mal wieder
recycelt und zwei Bretter der Fundamentschalung
wieder verwendet. Diese verbinden nun beide Regale miteinander.
Anschließend wurde auf die Bretter eine Schicht OSB-Platten geschraubt. Mit
dieser Versteifung war die Stabilität zu zwei Seiten bereits gegeben. Nur nach
vorne konnte das ganze Konstrukt noch umkippen. Um dies zu vermeiden. Wurden
nochmals zwei kleine ehemalige Schalbretter genommen und mittels Winkel an die
Holzrückwand geschraubt. Das Andere ende der Brette wurde dann am oberen
Querträger der Hütte montiert. Ein Umkippen ist so nun nicht mehr möglich. Zum
Abschluss musste ich nur noch ein paar Haken an die Wand schrauben, wo wir
unsere Gartengeräte platzsparend aufhängen können. Damit war dann unsere
Gartenhütte nun endgültig fertig. Und „bezugsreif“.
Erst Querbretter - dann OSB-Beplankung. |
Fertig. |
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