Anfang Mai hatten wir ja in schweißtreibender Arbeit einen
Großteil unseres Grundstücks umgegraben, begradigt, wieder verdichtet, Dünger
eingeharkt und zu guter Letzt auf der bearbeiteten Fläche Sport- und Spielrasen
gesät. Danach hieß es dann warten, warten und nochmals warten. Das ganze
natürlich bei ausreichender Bewässerung. Dazu hatte ich mir 2 Sprenger gekauft,
die –zumindest Theoretisch- die gesamte Fläche hätten abdecken können. Doch
leider reichte der Wasserdruck nicht aus, so dass uns ein Umstellen zumindest
eines Sprengers nicht erspart blieb. Da aber gerade in der Anfangszeit der
Rasen oft bewässert werden muss, bedeutete dies, dass ich nun mehrmals am Tag
zum Grundstück musste, um den Sprenger umzustellen.
Leider schaffen es die Sprenger nicht bis an die Grundstücksgrenzen. |
Natürlich waren dann auch die ersten Wochen im Mai brühten
heiß. Regen, der mir das Thema Wässerung hätte etwas erleichtern können?
Fehlanzeige. Selbst meine all abendlich aufgeführten Regentänze brachten keine
Wirkung. Und so fuhr ich dann früh, mittags, nachmittags und abends raus zum
Grundstück, um treu und brav den Sprenger umzustellen.
Das ganze Spiel ging dann so lange, bis ich feststellte,
dass einer der Sprenge nicht so richtig wollte und hin und wieder stehen blieb.
Leider passierte dies mehrmals an der gleichen Stelle, so dass mir dort der
komplette Samen weggespült wurde, während der Rest der zu bewässernden Fläche
verdurstete. So ein misst! Provisorisch habe ich dann den zusammen gespülten
Rasensamen erst einmal wieder auf die leer gespülten Stellen zurück geworfen.
Ob es geholfen hat? Das werden wir wohl erst später sehen. Nur was mache ich
mit dem scheinbar defekten Sprenger? So geht das ja nicht weiter? Als erstes
musste Ersatz her. Und zwar schnell! Dazu hab ich in der Mittagspause bei Toom
schnell einen sogenannten Impulssektorenregner gekauft. Impulsregner sind die
Teile, die man von den Golfplätzen her kennt. Durch eine Düse kommt der
Wasserstrahl raus, welcher durch einen kleinen Schläger immer wieder
unterbrochen wird. Das ganze dreht sich langsam und bewässert so die entsprechende
Fläche. Das gute an dem Teil war aber, dass er eine enorme Wurfweite hatte, so
dass ich diese sogar noch runter regeln musste.
Um meine Bewässerung weiter zu optimieren hab ich mir dann
gleich noch einen zweiten Impulsregner gekauft (die Teile sind echt billig) und
mit den restlichen Schlauch und einem kleinen Verteiler zusammen mit dem ersten
Impulsregner an einen der beiden Abgänge der Zeitschaltuhr gehängt. Und siehe
da …. Der Wasserdruck reicht gerade so aus, dass beide Regner zusammen arbeiten
können. Cool – jetzt kann ich mir das Sprenger umstellen ersparen. Am ersten
Abgang arbeitet jetzt der Flächenregner und am zweiten Abgang die beiden
Impulsregner. Da die Abgänge nacheinander aktiviert werden, haben wir jetzt
drei automatische Beregnungsstellen.
Doch wie erging es denn nun inzwischen unserem Rasen? Also
„pünktlich“ nach einer Woche waren vereinzelt ganz, ganz, ganz kleine Spitzen
zusehen. Ja, das könnte Rasen sein. Hurra, bei uns wächst was! Tag für Tag
kamen dann immer mehr kleine Härchen aus dem Boden. Und nach drei Wochen konnte
man schon eine zukünftige Rasenfläche erahnen.
Doch ab der dritten Woche tauchte auch unser Problem aus.
UNKRAUT. Es kam über Nacht – und das in Massen! Begünstigt durch ein paar
Regenfälle schoss es förmlich zwischen all den kleinen Rasenhalmen empor.
Selbst an den Stellen wo unsere Sprenger nicht bewässern wucherte das Zeug wie
die Pest.
Melde heißt das Unkraut, welches sich hier ausbreitet! |
Nach intensiver Recherche stellte sich heraus, dass es sich
bei dem Unkraut um Melde handelt. Ein einjähriges Unkraut, welches als Salat
sogar essbar ist. Und es stimmt – es schmeckt wie Salat. Doch wir wollten ja
kein Salatfeld, sondern einen Rasen! Bereits in der vierten Woche war die Melde
so groß und dicht, dass man keinen eigentlichen Rasen mehr sehen konnte. Ok,
unsere ehemalige Sandwüste war nun eine leuchtend grüne Oase. Doch leider nahm
die Melde unserem Rasen jegliches Licht und klaute ihm zudem Wasser und Dünger.
Der Entschluss stand also fest: Das Zeug muss Weg.
2 Tage später. |
Zuerst habe ich mich mit Codys Hilfe daran gemacht und
probiert zumindest die größten und dichtesten Unkrautstellen per Hand dem Gar
aus zu machen. Doch leider gaben wir nach ca. 1,5 Stunden auf. Der Berg raus
gezogene Melde war zwar schon groß – aber die zu bearbeitende Fläche sah kaum besser
aus als vorher. Hier musste also schwereres Gerät ran!
Bereits vor Tagen hatte ich uns einen Rasenmäher gekauft.
Tja, auch das ist eigentlich ein Thema für sich, gibt es doch am Markt schier
eine unbegrenzte Auswahl an Geräten. Nach tagelanger Recherche im Internet habe
ich mich dann für einen Mäher der Firma Brast entschieden. Das Gerät ist
günstig, bietet viele Funktionen (besonders genial ist der Radantrieb) und der
verbaute Motor ist ein Markenmotor von Briggs & Stratton. Mit unserem
„Beast“ bin ich nun der Melde zu leibe gerückt. Auf höchster Stufe führ der
Mäher quasi noch über den Rasen (denn der sollte ja noch gar nicht gemäht
werden), köpfte aber zu Hauf die unliebsame Melde. Jetzt hatte der Rasen wieder
Luft und Licht und konnte weiter wachsen, während der Schnitt für die Melde
eher das Gegenteil bewirkt – nämlich Tod und Verderben. „Ja … stirb du
verdammtes Unkraut!“ Das Mähen war eine innere Befriedigung bei meinem Kampf
gegen diese Plage.
Schon fünf Tage später erfolgte der zweite Schnitt. Diesmal
habe ich den Mäher eine Stufe tiefer gesetzt, so dass er auch schon die ersten
Grashalme mit erwischt und so das Gras weiter zum wachsen (vor allem in die
Breite) animiert. Auch bei diesem Durchgang musste wieder viel Melde dran
glauben. Auch hatte ich den Eindruck, dass der Rasen in den letzten Tagen um
einiges dichter geworden ist.
Der dritte Schnitt erfolgte am vergangenen Samstag. Diesmal
wollte Janet unbedingt mal mähen. Wieder eine Stufe abgesenkt ging sie auch
gleich fleißig ans Werk. Lustiger Weise hat sie den Radantrieb gar nicht
benutzt (den ich ja total genial finde) und den Mäher die gesamte Fläche
geschoben. Halt jeder wie er mag. Hauptsache das Ergebnis passt. Und so langsam
konnte man schon eine Rasenfläche erkennen, die diesen Namen auch verdient.
Noch ein paar Mal mähen und die Melde ist hoffentlich aus dem Rasen gänzlich
verschwunden.
Janet rückt der Melde zu Leibe. |
Einen zusätzlichen Turbo bekommt unserer Rasen jetzt noch
durch die zweite Düngung. Ich hatte nämlich den Starterdünger bei der
Rasenanlage nur zur Hälfte ausgebracht. Die zweite Hälfte hatte ich letzte
Woche zwei Tage nach dem zweiten Schnitt gestreut. Ich hatte im Internet
gelesen, dass man so bessere Erfolge erzielt, als wenn man den Startdünger
gleich zum Anfang voll ausbringt. Na wir werden sehen.
Zwei Tage nach drittem Schnitt. |
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