Da wir einen Gartenbrunnen haben und so das Regenwasser der
Garage nicht sammeln müssen, habe ich mich für einen Sickertunnel entschieden.
Das ist eine Art geschlitzter Plastikkorb, der in der Erde verbuddelt wird. Das
Funktionsprinzip ist einfach. Wasser läuft über ein Rohr hinein und kann in
Ruhe nach unten (da ist der Tunnel offen) oder durch die Schlitze in der Seite in
den Boden versickern. Für unsere Garage (und Sickerfähigkeit des Bodens)
benötigen wir einen Tunnel mit ca. 1.200 Liter Auffangvolumen. Das ergibt eine
Tunnellänge von knapp 5 Metern.
Den Tunnel habe ich mir bei Obi bestellt. Erstaunlicher
Weise gab es den da günstiger als beim billigsten Onlinehändler. Nun hieß es
den Tunnel in die Erde bekommen. Dazu ist ein 1m breiter und 1m tiefer Graben
nötig. Das Ganze natürlich auf einer Länge von 5m. Mit einer Schaufel und
unseren (Stein)Bodenverhältnissen hätte ich hier sicher Tage mit dem Ausheben
verbracht. Da kam es mir gerade recht, dass mal wieder zeitlich passend ein
Minibagger auf dem Grundstück zugegen war (Verlegung von Telekom- und
Stromleitung ins Haus), der den Job für mich übernommen hat.
Wieder jede Menge Steine im Boden. |
Als nächsten Schritt muss eine ca. 10 cm hohe Schicht Kies
eingebracht werden. 10cm klingt nicht viel, aber auf 5m Länge bezogen bedeutet
dies, ich brauche 0,5m³ Kies. Säcke aus dem Baumarkt holen scheidet aus, da man
sich da dumm und dusslig zahlen würde. Werksverkauf heißt hier das Zauberwort.
In der Nähe von Drebkau gibt es nämlich ein Kieswerk, wo man auch selbst
abholen kann. Und da ich ein großes Auto habe, sollte so ein halber Kubikmeter
ja kein Problem sein. Eigentlich. Zumindest vom Volumen passt der Kies locker
ins Auto. Problematischer ist da eher das Gewicht. Denn ein halber Kubikmeter
Kies wiegt mal eben 750kg! Es hieß also mal wieder „Stresstest“ für mein Auto.
05m³ Kies = 750kg |
Sauberkeitsschicht durch 10cm Kies. |
Nachdem der Kies eingebaut ist wurden dann einfach die 4
einzelnen Körbe in einer Reihe miteinander verbunden und in den Graben
gelassen. Anschließend musste die Außenseite noch mit einem Vlies umwickelt
werden, damit keine Erde und Schmutz an die Schlitze kommt und diese zusetzt.
Gut geschützt dank Vlies. |
Nun konnte auch schon mit dem Zubuddeln begonnen werden.
Bevor jedoch der Tunnel komplett im Erdreich verschwindet, mussten aber
natürlich noch der einlauf und die Entlüftung angebaut werden. Dazu habe ich
einfach ein Drainagerohr genommen und ebenfalls mit Vlies umwickelt.
Mit dem Einbau des Tunnels schafft man sich quasi einen
Hohlraum im Erdreich. Doof daran ist, dass wenn man die Oberfläche bepflanzt,
das Gießwasser extrem schnell im Erdreich verschwindet. Eine Austrocknung des
Rasens wäre unvermeidbar. Um dies zu umgehen bedeckt man den Tunnel einfach mit
einer Folie. So kann das Gießwasser nicht zu schnell im Boden verschwinden und
der Rasen ist vor dem verdursten geschützt.
Im letzten Schritt muss man nur noch den restlichen Graben
wieder mit Erde auffüllen. Das Rohr zum entlüften habe ich dabei bereits an die
Seite verlegt. Allerdings ist die Serienentlüftung echt fett und mir ehrlich
gesagt viel zu groß. Nächstes Jahr werde ich hier eine filigranere Lösung
basteln und den Entlüftungsstutzen etwas tunen.
Der Anschluss des Sickertunnels erfolgt dann mit dem
Aufstellen der Garage. Da ich aber derzeit noch nicht genau weiß, wo genau das
Fallrohr der Garage liegen wird, lasse ich das Anschlussrohr einfach erst
einmal aus der Erde nach oben stehen.
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