Wenn man ein Haus bauen möchte, braucht man Geld. Viel Geld.
Nun ist es meist allerdings so, dass die eigenen finanziellen Mittel für solch
ein Vorhaben bei weitem nicht ausreichen. Glücklich ist natürlich der, bei dem
es so ist. Wir gehören bedauerlicherweise leider nicht zu den Rockefellers
dieser Welt, so dass uns der Gang zur Bank nicht erspart bleibt.
Eine Finanzierung will gut geplant sein. Trotz des derzeitig
überaus günstigen Zinsniveaus gibt es doch den ein oder anderen Stolperstein,
der einem das Leben später schwer machen kann. Steigen z.B. die Zinsen in den
nächsten Jahren, muss ein Folgekredit am Ende der üblichen 10jährigen
Zinsbindungsfrist teuer erkauft werden. Dagegen kann man sich natürlich schon
heute mit einem Bausparvertrag absichern. Aber dieser muss natürlich auch
bespart werden, was die monatlichen Kosten aber wieder in die Höhe treibt. Gute
Alternativen sind langläufige Kredite, die zwar in der monatlichen Belastung
durch ihren höheren Zinssatz teurer sind, aber durch ihre lange Laufzeit eine
konstante Rate garantieren. Hier gilt es jetzt das Optimum zwischen Laufzeit
und Zinssatz heraus zu finden, um so möglichst eine lange Zinsbindung bei möglichst
geringem Zinssatz zu erzielen.
Eine weitere Alternative bieten geförderte Darlehen. Dabei
denkt man natürlich immer als erstes an KfW Darlehen. Man muss dabei jedoch
einen bestimmten Energiestandard erreichen, um hier gefördert zu werden. Diesen
zu erreichen erfordert oft höhere Kosten im Vergleich zu "normal" nach EnEV
erbauten Häusern. Ob es sich für den Einzelnen lohnt, muss jeder für sich
selbst entscheiden. Die KfW ist aber nicht die einzige Bank, die Bauvorhaben
fördert. Auch die Länder greifen Häuslebauer unter bestimmten Umständen unter
die Arme. So zum Beispiel die Investitionsbank des Landes Brandenburg, kurz
ILB. Bauvorhaben, die in Sanierungsgebieten liegen werden hier mit zinslosen
Darlehen gefördert.
Wie planen wir also jetzt unser Traumhaus zu finanzieren?
Unsere Finanzierung möchte ich gern auf drei Säulen
aufbauen. Als erstes ist hier ein langläufiges Darlehen mit einer Zinsbindung
von 25 Jahren genannt, welches den Löwenanteil unserer Finanzierung stemmen
soll. Der Zweite Baustein wird durch ein Zinsfreies ILB-Darlehen mit einer
Laufzeit von 15 Jahren getragen, denn wir haben Glück und unser Haus liegt
gerade noch so im förderbaren Gebiet (genannt Vorranggebiet Wohnen). Der letzte
und kleinste Baustein soll dann ein 10jähriges Darlehen bei unserer Hausbank
sein.
An sich ja alles recht einfach könnte man meinen. Weit
gefehlt. Am kompliziertesten wird wohl das ILB-Darlehen werden. Viele
Informationen habe ich bereits der Homepage der ILB entnommen. Hier gab es auch
eine Telefonnummer, unter der ich gleich mal angerufen habe. Die nette Dame am
anderen Ende erklärte mir dann, dass ich für einen Antrag als erstes den
Nachweis für unseren Förderanspruch, also die Bescheinigung, dass unser Haus im
Vorranggebiet Wohnen liegen wird, benötige. Diesen erhalte ich wohl direkt von
der Stadt Cottbus. Anschließend muss ich einen Termin bei der ILB machen und
einmal persönlich dort erscheinen. Ich würde dann eine Beratung erhalten und
alle nötigen Unterlagen.
Also gut. Jetzt heißt es also erst einmal die Bescheinigung
von der Stadt besorgen. Gleichzeitig kann ich ja schon mal einen ersten Termin
bei unserem Bankberater machen. Schließlich müssen zwei der Darlehen ja auch
dort beantragt werden (WL-Bank und Hausbank).
Die Kugel fängt also langsam an zu rollen.
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