Das eine normal konstruierte Trockenbauwand hier nicht taugt, war mir
sofort klar. Hier musste eine „Speziallösung“ her. Das wichtigste Element dabei
spielen zwei Stahlpfosten. Dafür habe ich zwei Torpfosten aus dem Bauhaus
zweckentfremdet. Diese wurden einfach mit jeweils vier Bodenankern auf der
Bodenplatte verschraubt. Leider ergab sich hier dann auch schon das erste
Problem. Dadurch, dass die Bodenplatte gegen Wasser von unten mit Dachpappe
abgedichtet wurde, waren die Standflächen der Pfosten nicht mehr zu 100% eben.
Besonders tragisch war, dass genau unter einem Pfosten sich zwei
Dachpappebahnen überlappten. Im Resultat standen die beiden Pfosten jetzt nicht
ganz senkrecht, sondern irgendwie ganz leicht schief. So ein Mist!
Das die Pfosten jetzt schief stehen ist nicht schön aber an sich kein
großes Problem, da sie ja noch mit Trockenbau verkleidet werden. Viel wichtiger
ist nämlich, dass sie stabil stehen und unsere Wand halten können. Und das tun
sie. Also ging es nun an den Bau der eigentlichen Wand. Dazu wurden als erstes
die Lage der Trockenbauprofile mit Hilfe einer Schnur bestimmt und anschließend
die entsprechenden Bodenprofile an der gespannten Schnur ausgerichtet und auf
die Bodenplatte geschraubt. Auch hier habe ich zur verbesserten Stabilisierung
einiges mehr an Schrauben verwendet, als es normalerweise üblich ist.
Im zweiten Schritt mussten nun die senkrechten Profile gestellt werden.
Dabei kamen jetzt die beiden Torpfosten in spiel, an denen jeweils zweiseitig
ein Trockenbauprofil geschraubt wurde. Um die ganze Sache besonders steif zu
bekommen, habe ich dazu jeweils eines der beiden Profile als Aussteifungsprofil
ausgeführt, welches mit 2mm Materialstärke besonders stabil ist.
Nachdem die senkrechten Profile standen, musste ich nur noch das obere
Profil auflegen. Schon war das Grundgerüst fertig.
Deutlich zu erkennen, wie schief die Trägerpfosten stehen. |
Weiter ging es mit der Beplankung. Üblicher sind beim Trockenbau 2
Lagen Gipskartonplatten. Ich habe mich allerdings dagegen entschieden und habe
lieber als erste Lage eine 18mm dicke OSB-Platte verwendet. Diese, in
Verbindung mit der darüber liegenden Gipskartonplatte, hält unseren Fernseher
mit Sicherheit.
Wand von vorn. |
Auch auf der Rückseite verwende ich als erste Lage eine OSB-Platte.
Hier jedoch nur in 12mm, da die Rückseite kein zusätzliches Gewicht halten
muss. Ausgeführt wird die Rückseite aber erst einmal nicht komplett, denn bevor
die Wand geschlossen wird, muss noch einiges an Kabellage darin verschwinden.
So muss der Elektriker ein Netzwerkkabel und eine Stromleitung von unten in die
Wand einführen. Gleichzeitig muss aus der Wand ein HDMI-Kabel und 3
Lautsprecherkabel wieder raus. Die letztgenannten Kabel habe ich gleich alle selbst
verlegt.
Besonderes Highlight unserer Wand ist, dass sie zwar für unseren
50-Zoll-Fernseher gebaut wird, an ihr aber auch ein 65-Zoll-Fernseher
angebracht werden kann. (Man muss ja auch mal an die Zukunft denken) Dafür habe
ich ebenfalls schon alles vorbereitet, denn die Surroundboxen müssen in diesem
Fall an eine andere Stelle verlegt werden. Dies wird sich für mich jedoch
(hoffentlich) recht einfach gestalten, so dass ich später an der vorbereiteten
Stelle von außen nur noch ein kleines
Loch bohren muss und die dahinter befindlichen Kabel direkt nach draußen ziehen
kann. Dies betrifft vor allem die beiden
außen liegenden Boxen, denn an diese Kabel kommt man, wenn die Wand geschlossen
ist, nicht mehr ran. Für die mittlere Box und den Stromanschluss wird die Wand
eine Wartungsluke bekommen. Hier habe ich mich für die „Edelvariante“
entschieden und eine streich- und tapezierbare Luke genommen. So wird man
später nur noch einen kleinen Spalt sehen können anstatt eines großen weißen
Blechdeckels.
Nachdem ich meine Elektrik soweit gelegt habe, heißt es nun warten auf den Elektriker und den Estrich. Erst wenn die durch sind, wird die Wand gedämmt (nein, nicht wegen Wärme – das wäre ja quatsch -, sondern wegen Schallschutz und der Vermeidung eines möglichen Dröhnens der Wand). Aber auch schon im halbfertigen Zustand steht unsere TV Wand wie eine Eins. Wenn später noch die zweite Seite komplett ist, wird die ganze Sache sogar noch steifer und stabiler.
Hallo Steffen, vielen Dank für den tollen Bericht über die Fernsehwand. Genau dieses Problem haben wir gerade auch. Kannst Du uns die genaue Artikelbezeichnung oder vielleicht auch Artikelnummer der Torpfosten geben? Wir finden diese nicht. Danke und viele Grüße Thomas
AntwortenLöschenHallo Thomas, also die Pfosten heißen:
AntwortenLöschenSaturn/Royal Klobenpfosten Rundbogentor für Tore 60x60x1600mm
Kosten: 55 EUR
MfG
Steffen
Hallo Steffen,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen tollen Bericht!
Auch ich habe ein ähnliches Problem und wollte mich erkundigen wie hoch denn deine Wand geworden ist?
Vorab besten Dank.
Grüße,
Markus
Also die Wand hat bei mir eine Endhöhe von 140cm und steht nun knapp drei Jahren ohne Probleme.
AntwortenLöschenHi Steffen,
AntwortenLöschenwomit hast du denn die Profile an die Torpfosten geschraubt?
Mit Trockenbauschrauben mit Bohrgewinde habe ich nur mäßigen Erfolg, da sie zum einen kein Vollgewinde haben und zum anderen mehrere Anläufe brauchen bis sie im Pfosten mal endlich drin sind.
LG
Hallo Phil,
AntwortenLöschenwenn Du die Trockenbauschrauben nicht direkt durch bekommst, würde ich einfach mit nem Bohrer (ne Nummer kleiner) vorbohren. Dann klappt es garantiert ohne weitere Probleme.