Der Entschluss stand also fest. Wir bauen einen Seilgarten. Als
erstes benötigten wir dafür die passenden Baumstämme. Janet hat sich dazu beim
Erbauer der Kindergartenanlage erkundigt und raus bekommen, dass Robinie wohl
das geeignetste Holz ist. Nach eingehender Recherche hat sie dann auch gleich einen
Verkäufer, ein Forstbetrieb nähe Forst, ausgemacht. Lange Zeit haben wir nicht
verstreichen lassen. Und so holten wir schon einige Tagen später ein paar
Robinien vom Forstbetrieb. Das war jedoch leichter gesagt als getan, denn
sieben 3 Meter lange Stämme bekommt man auch mit einem Bus nur mit etwas
Geschick in den Laderaum. Voll beladen machten wir uns auf den Rückweg zum
Grundstück. (Janet und die Kinder saßen natürlich nicht bei mir im Auto.)
Passt! |
Irgendwie hatte ich dann die Idee gleich noch beim Bauhaus anzuhalten und ein paar Säcke Beton mit zu nehmen. Diese benötigen wir ja später zum einbetonieren der Stämme. Blöd nur, dass ja der Laderaum schon durch die Baumstämme ziemlich voll war. So blieb mir nichts anderes übrig als die 6 Säcke irgendwie noch in eine Ecke rein zu quetschen. Sechs Säcke, dass sind nebenbei bemerkt mal eben 240 kg, die jetzt auf einem Rad lasteten!
Im nächsten Schritt mussten die sieben Stämme von ihrer Rinde befreit werden. Unser Nachbar hat uns dazu einen Baumschäler geliehen. Damit konnte Janet die oberste Schicht der Rinde ganz gut runter schälen. Den darunter liegenden Splint hat Janet anschließend mit der Flex runter geschrubbt. Alles in allem eine sehr zeitaufwendige und auch anstrengende Arbeit. Gut, dass ihr Cody immer wieder beim Schälen geholfen hat.
Mit der Flex gegen den Splint. |
Baumstämme die fertig „abgepellt“ waren konnten im nächsten Schritt einbetoniert werden. Dazu musste ich jeweils ein ca. 1 Meter tiefes Loch ausheben. Bei unserem Boden ist dieses Unterfangen jedoch schwerer als es normalerweise der Fall wäre. Bereist nach ca. 30cm gräbt man nicht nur in Erde, sondern in einem Gemisch aus Sand, Ziegelsteinen und sonstigen Bauschutt. Stellenweise hatte man den Eindruck, als würde man jeden Moment ein geheimes Kellergewölbe durchstoßen und das darunter liegende Berndsteinzimmer freilegen. Leider blieb mir der Schatz verwehrt. Stattdessen musste ich mich mit allerlei Schutt, Glas und Steinen „begnügen“.
War ein Loch fertig, wurde der Stamm einfach in das Loch gestellt. Dabei bildeten ein paar der ausgegrabenen Steine als Schicht unter dem Stamm den Feuchteschutz gegen das Erdreich. Anschließend habe ich das Loch bis ca. 25 cm unter Rasenkante mit Beton ausgefüllt. Je Stamm verschwanden dabei drei Säcke Beton – also 120 kg – im Loch. Nach dem Abbinden des Betons stehen die Baumstämme nun wie ein Fels in der Brandung. Bewegt bekommt die niemand mehr so ohne weiteres. Nach der vollständigen Durchtrocknung des Betons wurde der Rest des Loches wieder mit Erde und der Rasensode gefüllt.
Nach und nach wuchs unser Kletterpark Baumstamm für Baumstamm weiter an. Man muss dazu sagen, dass bedingt durch das zeitaufwendige Schälen der Bäume sich die Aktion über mehrere Wochenenden zog. Taktisch haben wir die Baumstämme dabei so gestellt, dass zwischen die beiden entferntesten Stämme genug Platz für eine Hängematte ist. Ebenso wurde schon bei der Planung eine Netzschaukel und eine Slackline mit berücksichtigt.
1. Probeklettern. |
Die nächsten zwei Stämme stehen. |
Im letzten Schritt mussten nur noch die Seile (günstige gebrauchte Kletterseile) zwischen die einzelnen Stämme gespannt werden. Fertig ist unser Seilgarten. Im nächsten Ausbauschritt könnte man das ganze noch um eine Rutsche oder gar Plattform ergänzen. Auch eine Reckstange ist möglich. Mal sehen, was das nächste Jahr so bringt.
Probeliegen in der Hängematte |
Fertig. |
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