Die Zeit, in der unser Haus am entstehen ist, wollten wir
sinnvoll nutzen und schon zu Baubeginn den größten Teil des Grundstückes mit
Rasen bepflanzen. So kann dieser nämlich schon in diesem Jahr in aller Ruhe
wachsen und gedeihen und eine stabile Grasnarbe ausbilden. Hintergrund dabei ist
einfach der, dass Rasen eine gewisse Zeit braucht (mind. vier bis acht Wochen)
bis er gewachsen und von Kindern bespielbar ist. Würden wir dies dann erst im
nächsten Frühjahr nach unserem Einzug angehen, lägen uns die Kinder das gesamte
Frühjahr täglich mit ewigen Quängelrufen „Wann dürfen wir endlich auf den neuen
Rasen gehen?“ in den Ohren. Zudem würden die Kinder bis sie den Rasen betreten
dürfen ja davor im Dreck spielen. Das wäre für die Beiden an sich nicht
schlimm. Jedoch mag ich gar nicht daran denken, wie sie am Tagesende aussehen –
schwarz von Kopf bis Fuß.
Um uns also diesen Stress zu ersparen, haben wir uns dazu
entschlossen schon jetzt kräftig los zu legen. Anfangen wollte ich dazu am
vergangenen Wochenende mit der Vorbereitung des Bodens. Im Vorfeld hatte unsere Tiefbaufirme ja
bereits den Oberboden gegen frische Muttererde getauscht und glattgezogen.
Dabei sind sie mit der Baggerschaufel und etwas Druck über die Erde gefahren
und haben diese richtig schön glatt gezogen. Doof nur, dass es in der
Zwischenzeit mehrmals richtig kräftig geregnet hatte und sich so der Boden gut
gesetzt und verdichtet hat. Die glatte Oberfläche war jetzt zu einer harten
Kruste mutiert, die man mit einer Harke nur unter größten Kraftaufwand
durchdringen konnte. So macht Rasen sähen also keinen Sinn. Für uns hieß es nun
also den Boden wieder auflockern, um dann im zweiten Schritt Rasen einbringen
zu können.
Nach 4h gerade erst mal 1/4 geschafft. |
Mit einem Grubber bewaffnet machte ich mich Samstagmorgen
frisch und motiviert ans Werk. Doch leider ließ in Anbetracht des harten Bodens
und der schieren Größe der zu bearbeitenden Fläche (mehr als 500m²) meine
Motivation schnell wieder nach. Nur sehr langsam konnte ich m² für m²
auflockern und die Erde aufbrechen. Eine Knochenarbeit! Am Mittag hatte ich
dann ca. ¼ der Fläche geschafft. Geschafft war aber auch ich. Wie sollte ich
nur noch drei Mal so viel bearbeiten?
In der Mittagspause kam mir dann aber eine rettende Idee. Es
musste doch für diese Art von Arbeit ein professionelles Werkzeug geben,
welches ich mir leihen könnte. Nach einer kurzen Online-Recherche war die
Lösung gefunden. Motorhacke hieß das Zauberwort. Keine 10 Minuten später stand
ich dann im Bauhaus am Leihgeräteschalter. Und tatsächlich, sie hatte eine
Motorhacke da. In der 4 Stunden Kurzzeitmiete kostet das Teil nur 24 EUR.
Schwups, war der Vertrag geschlossen und die Hacke im Auto verladen. (Glück
gehabt – das Teil hat gerade so rein gepasst).
Girlpower. |
Zurück auf unserem Acker ging es dann gleich ans Werk.
Inzwischen wieder hoch motiviert startete ich das Gerät und fing an die Erde
umzugraben. Es war ein Gedicht. Wie durch Butter rannte die Hacke los und
wühlte sich durch die Erde. Nach kürzester Zeit waren die nächsten 100m²
geschafft. Inzwischen kam auch Janet auf die Baustelle zum helfen. Und
natürlich wollte sie auch mal mit dem Gerät durch die Erde buddeln. Am Ende
hatte es keine zwei Stunden gedauert unsere gesamten reichlich 500m²
umzugraben. Wir haben sogar die Fläche vom Vormittag nochmal mit gemacht, da
die Hacke die Erde viel besser aufgelockert hat als ich es mit dem Grubber
hätte je tun können. Zum Schluss mussten wir die ganze Fläche nur noch einmal
abharken, um so die Fläche wieder halbwegs zu begradigen. Dabei haben wir
gefühlt eine halbe Tonne Steine, Scherben und Ziegel eingesammelt.
Der Anfang von unserem Steingarten? |
Fertig geharkt. An die Pfähle kommt noch ein Absperrband. |
Am Sonntagvormittag waren dann die letzten Handgriffe getan.
Die gesamte Fläche war komplett umgegraben und abgeharkt. Eine bessere
Investition wie die 24 EUR habe ich glaube schon lange nicht mehr getätigt. In
den nächsten Tagen werde ich dann die Fläche wieder verdichten (aber sanfter
als es der Bagger getan hat) und glatt abziehen. Anschließend wird dann der Rasen
gesät. Und wenn alles klappt, kann ich dann Ende Mai das erste Mal Rasen mähen.
Apropos Rasen mähen …. dazu brauche ich ja dann noch einen Rasenmäher. Na ja,
bis dahin sind es ja noch ein paar Wochen.
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